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In 1197 gründete der machtvolle Adelige Hroznata das Tepler Kloster, unter deren Verwaltung auch das Gelände des gegenwärtigen Heilbads gehörte. Die Mönche waren auch die Ersten, welche einen Säuerling in den Wäldern entdeckten und hier Kochsalz zu gewinnen suchten. Dieses Salz wurde später mit Erfolg als Laxativum verkauft. |
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Der Abt Ebersbach war an der Ausnutzung der Heilquellen interessiert und so empfahl ein Arzt aus Schlaggenwald 1606, den ersten Patienten eine Trinkkur. |
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Die Klosteräbte ließen die Quellen beräumen und Zugangswege errichten. Die Klostermönche fingen an Fässer mit Heilwasser zu befüllen und diese in andere Klöster zu transportieren. Die ersten Versuche zur Gründung eines Heilbads blieben jedoch erfolglos. Die Ortbevölkerung hatte kein Vertrauen zum Heilbad. |
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Unter der Herrschaft der Maria Theresia wurden die Heilwasserquellen von neuem analysiert und in dieser Zeit wird auch zum ersten Mal die Bezeichnung Marienbad benutzt |
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Josef Jan Nehr, der Klosterarzt, setzte sich bedeutend um die Gründung des Heilbads ein, als er den Klosterabt und einige Mönche in 1779 dazu bewegt hatte, eine Badprozedur auszuprobieren. Er stellte fest, dass sich nach einer Trinkkur von mehreren kleinen Wassermengen pro Tag Verdauungsstörungen verbessern, die Trinkkuren auch den Appetit anregen und dem Abt und den Mönchen einen erfrischenden Schlaf verschaffen könnten. Doktor Nehr führte auch chemische Analyse der Heilquellen durch und beschloss, mit dem Heilwasser auch Kranken zu behandeln. Das Kloster bemühte sich dann aus allen Kräften um Einholung der Bewilligung zum Bau eines Badgebäudes bis 1786. |
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Marienbad erwirbt das Kurortstatut in 1818 |
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Um die weitere Entwicklung des Kurorts hatte sich der Tepler Abt Karl Kaspar Reitenberger verdient gemacht, der Anfang des 19. Jahr-hunderts begann, Kurhäuser und Pavillons zu erstellten |
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Johann Wolfgang Goethe besuchte Marienbad im Jahre1820 und dann weilte er hier noch zweimal.
Er war hochbegeistert über hiesige Naturbedingungen und regte den Abt Reitenberger an, in seinen Bemühungen um den Aufbau von Kurhäusern nicht nachzulassen
Er empfahl auch den hiesigen Ärzten, ausser der herkömmlichen Badebehandlung, moderne Kuranwendungen durchzusetzen
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Zu den Kurgästen zählten viele bedeutende Persönlichkeiten. Zum Beispiel sind hier Fryderyk Chopin, Nikolai Vasilievitsch Gogol, Richard Wagner, Ivan Sergejevitsch Turgenjev, Gasparo Spontini oder Karl Maria von Weber zu erwähnen |
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1897 wurde Marienbad zum erstenmal vom künftigen britischen Regenten Edward VII besucht. |
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Warum er eben diesen Kurort besuchte, ist unbekannt. |
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Schon bei seinem ersten Besuch gewann König Edward, der unter dem Titel Herzog von Lancaster bekannt war, Marienbad lieb. |
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Er besuchte Marienbad in den folgenden Jahren insgesamt neunmal |
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Der britische König vermochte die Weltaufmerksamkeit auf Marienbad zu lenken und die Stadt erweiterte sich in jeder neuen Kursaison, um die ständig anwachsende Anzahl von Kurgästen empfangen zu können. |
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Die meisten Gebäude wurden in dieser Periode ausgebaut und immer neue Hotels wurden errichtet. |
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Nach dem ersten Weltkrieg und der Gründung der Tschechoslowakischen Republik kamen die Gäste wieder zurück in das Heilbad . |
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Die grosse Wirtschaftskrise brachte jedoch bald die Weiterentwicklung der Stadt zum Stillstand. |
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Die Stadt blieb glücklicherweise vom zweiten Weltkrieg verschont und das Stadtbild blieb erhalten. |
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Nach der Vertreibung der deutschen Einwohner in den Nachkriegsjahren veränderte sich die Einwohnerstruktur und Marienbad verfiel. |
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Die Lage hat sich erst nach 1989 vollkommen geändert und die Stadt wurde erneut zur wirklichen Kurortstadt geworden. |
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