Die Höhle Kelle bei Appenrode
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Die Kelle, eine Gipshöhle unweit Appenrode, war als Südharzer Naturdenkmal sehr früh bekannt, geriet aber mit zunehmendem Verfall im Laufe des 19. Jahrhunderts in Vergessenheit. |
Ursprünglich eine 85 m lange, wassererfüllte Riesenhalle, besteht sie heute nur noch aus einem großen Erdfall mit einer daranstoßenden halboffenen Grotte und einem kleinen See. |
Die Kelle ist ursprünglich durch stehendes Karstwasser ausgelaugt und durch Verbruch vollkommen überformt. |
Der Umfang der früheren Laugtätigkeit wird durch zahlreiche z. T. beachtliche Erdfälle in unmittelbarer Umgebung deutlich. |
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Der Höhlensee führt offenbar gipsgesättigtes Wasser
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Der Verfall einer Gipshöhle zum Erdfall läßt sich an der Kelle geradezu exemplarisch verfolgen, da er in historischen Zeitmaßstäben ablief und wegen der früheren Bekanntheit des Naturdenkmals ausgezeichnet dokumentiert ist. Die älteste gedruckte Beschreibung der Höhle nach einem Brief aus dem Jahre 1591 erschien 1620 in einem Schriftchen des Rektors der Walkenrieder Klosterschule, Heinrich ECKSTORM. Dessen Kollege VERTRAM erwähnte die Höhle in einem ebenfalls um 1590 geschriebenen Kommentar zu einer Walkenrieder Chronik J. LETZNERS und beschreibt darin einen Markierungsversuch des Wiedaponors bei Wiedigshof mit Häckerling, um einen Zusammenhang mit dem Höhlengewässer der Kelle nachzuweisen. ECKSTORM gibt eine ziemlich genaue topographische Beschreibung der Höhle mit exakten Größenangaben und erläutert ihre frühere Bedeutung als Wallfahrtsort. Danach sind die Pilger von einer nahen, nach der Reformation verfallenen Johanniskapelle, zum Höhlensee hinabgestiegen, wo der Priester das Kreuz in das Wasser getaucht und den Gläubigen zugerufen habe:
" Kommt und kucket in die Kelle, so kommt ihr nicht in die Hölle ". |
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(der Text und die Grundrisse wurden der Seite www.karstwanderweg.de entnommen)
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